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Zukunft Handwerk Steinmetz rosenheim

Treffen von Steinmetzen

Um nicht weniger als die Zukunft des Steinmetzhandwerks und die Zukunftsfähigkeit von Steinmetzbetrieben unter der Prämisse nachhaltigen Wirtschaftens ging es bei einem Treffen von sechs selbstständigen Steinmetzen in Rosenheim.

Initiator war Timothy Vincent aus Wetter in Absprache mit Thomas Wilder aus Ingolstadt, der das Wochenende organisierte. Vincent ist Steinbildhauer, Nachhaltigkeitsmanager und ZNU-Auditor (ZNU = Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung). Wie Vincent erläuterte, hilft der ZNU-Standard Betrieben beim Aufbau eines Nachhaltigkeits-Managementsystems und sei damit ganzheitlicher als Standards für Umweltmanagementsysteme. Er sei an der Universität Witten Herdecke entwickelt worden und werde z.B. von TÜV und DEKRA zertifiziert.
 
Teilnehmer am Treffen waren (neben Vincent und Wilder) Andreas Gugel aus Neubrunn bei Würzburg, Bernhard Lindner aus Ingolstadt, Reinhold Reitzer aus Denkendurf und Günter Schinn aus Riedenburg. Treffpunkt war das Erlebnishotel San Gabriele „Il Convento“, das unter teilweiser Verwendung historischer Baustoffe im Stil eines mittelalterlichen Klosters errichtet wurde, aber modernen Komfort bietet.
 

Junge Menschen für den Beruf des Steinmetzen und Steinbildhauers begeistern

 
In diesem Rahmen führten die teilweise gut miteinander bekannten Kollegen ganz unterschiedlicher Ausrichtung ein offenes Gespräch über zukunftsrelevante Herausforderungen. Überalterung und fehlender Nachwuchs gehören zu den dringlichen Problemen. Gerne würden die versammelten Betriebsleiter junge Menschen für das Handwerk und insbesondere für den Beruf des Steinmetzen und Steinbildhauers begeistern und ihnen eine Vision der Zukunft vermitteln. Um als moderner Betrieb wahrgenommen zu werden, müsse man den Betrieb ansprechend gestalten, modern ausstatten, auf Miteinander setzen, Fortbildung fördern und vorleben, warum man für dieses sinnliche Handwerk und den Werkstoff Naturstein brennt, laut Bernhard Lindner „mit das nachhaltigste Material, mit dem man sein Zuhause gestalten und wohnlich machen kann“.
 
Dass junge Leute nicht leicht zu erreichen und zu gewinnen sind, ist den Betriebsleitern bewusst. Lindner stellt sich daher mit seinem jungen Gesellen auf schulischen Jobmessen vor. Offenheit im Umgang mit potenziellen Auszubildenden und Kunden ist für ihn selbstverständlich. Neben Investitionen in moderne Technik empfehlen die Teilnehmer am Rosenheimer Treffen auch Kooperationen mit Kollegen, die Zusammenarbeit mit Subunternehmern und eine authentische, ehrliche Beratung. Außerdem halten sie es für wichtig, nachhaltig zu kalkulieren und den Kunden die erforderlichen Preise glaubwürdig zu vermitteln.
 

Ohne Nachhaltigkeit keine Zukunft

 
Timothy Vincent machte den Kollegen klar, dass es ohne Nachhaltigkeit keine Zukunft gibt. Künftig würden Banken nur noch in nachhaltige Projekte investieren, und von politischer Seite werde der Megatrend Nachhaltigkeit künftig „in jedes Unternehmen reingedrückt“. Auch was Menschenrechtsverletzungen betrifft, würden die Daumenschrauben künftig noch fester angezogen. Vincent präsentierte Tools, die Unternehmen dabei helfen, sich nachhaltiger aufzustellen, darunter eine App, die das Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung in Kürze zur Verfügung stellen will.
 
Alle Teilnehmer verbuchten das Treffen mit reichlich kollegialem Austausch als Gewinn. Eine Fortführung im Jahresrhythmus ist in Diskussion.
 
Treffen von Steinmetzen Um nicht weniger als die Zukunft des Steinmetzhandwerks und die Zukunftsfähigkeit von Steinmetzbetrieben
Treffen von Steinmetzen Um nicht weniger als die Zukunft des Steinmetzhandwerks und die Zukunftsfähigkeit von Steinmetzbetrieben